Der einzige Steindreher Tirols
Ein steinreicher Ausflug in die Kundler Klamm...
Steinreicher Ausflug in die Kundler Klamm
Karl Sandbichler ist der einzige Steindreher Tirols, der diese alte Fertigungstechnik noch ausübt.
Das Bearbeiten der Steine ist für den Kundler aber mehr als reines Handwerk. Für ihn steckt eine Philosophie dahinter, die jeden Stein zum Leben erweckt.
Am Eingang der Kundler Klamm können Besucher nicht nur sprichwörtlich in die Steinzeit eintauchen, wenn sie die „Stein-Zeit“ Sandbichler betreten. Das Gebäude ist einem heruntergefallenen Felsblock nachempfunden, das von außen recht unscheinbar wirkt. Erst im Inneren offenbart sich seine Besonderheit.
Die wohl schönsten Steine und Minerale Tirols in einem Haus
Karl Sanbichler verarbeitet heimisches Gestein zu kunstvollen Objekten.
Im Haus der Steine, das als Ausstellungs- und Verkaufsraum dient, reihen sich die wohl schönsten Steine und Minerale Tirols aneinander. Zu sehen gibt es den tiefgrünen Malachit, Azurit, Serpentin, fossile Versteinerungen oder den seltenen bunten Konglomerat, der in dieser Ausprägung übrigens nur in dieser Region vorkommt. Ihre Form und ihr farbenprächtiges Aussehen verdanken sie dem Inhaber Karl Sandbichler. Der Kundler verarbeitet heimisches Gestein zu kunstvollen Objekten. Aus Marmor gestaltet er beispielsweise dekorative Apfel-Vasen, versteinerte Fossilien werden zu filigranem Schmuck. Aber auch Großformatiges wie Steintische, Brunnen oder Skulpturen befinden sich im Laden. Karl Sandbichler ist ein Könner seines Handwerks und ein absoluter Stein-Experte. Er weiß vieles über die Entstehungsgeschichte und Beschaffenheit der Fundsteine zu berichten. Nicht umsonst wird er auch der „Steinphilosoph“ genannt. Deshalb sollten man sich Zeit nehmen, wenn man die „Stein-Zeit“ besucht.
Frühe Leidenschaft für Steine und Fossilien
Jeder Stein erzählt seine eigene Geschichte
Erst durch die Bearbeitung und jahrelange Erfahrung entfaltet das Gestein seine ganze Pracht. Mit der Schleifmaschine, der Steinsäge oder dem Meißel bringt er diese zu Tage. Nur für besondere Arbeiten, wie beispielsweise zur Herstellung eines Ziffernblattes, kommt die alte Technik des Steindrehens zum Einsatz. Es ist eine vielschichtige Arbeit, die je nach Gestein eine andere Bearbeitungstechnik erfordert. Das Handwerk hat Karl im elterlichen Betrieb gelernt. Aber seine Leidenschaft für das Naturmaterial begann bereits in der Kindheit. Bis nach Südamerika ist er gereist, um die schönsten Schätze zu heben. Aber warum so weit reisen, wenn das Schöne so nahe liegt, dachte er sich irgendwann und begann damit, die Tiroler Minerale und Steine zu sammeln. „Es ist immer wieder beeindruckend, welche Schätze wir hier vor der Haustüre haben“, erzählt der Experte.
Eine Besonderheit stellt der „bunte Konglomerat“ dar. Das Gestein ist rund 280 Millionen Jahre alt und zeichnet sich durch seine bunte und feinkörnige Matrix aus. „Es sind Jahrmillionen, die uns so farbenprächtig vor Augen geführt werden“, schwärmt er.
Steinsuche in der Kundler Klamm
Die Kundler Klamm eine wahre Fundgrube für Steinliebhaber
Auf einer Wanderung entlang des Bachbettes kann man viele besondere Mineralien und Steine entdecken. Vorausgesetzt man nimmt sich die Zeit und Muße. Die Funde kann man dann im Haus der Steine vorbei bringen und sie schleifen lassen. Gerne berät Karl seine Besucher und erklärt ihnen die Herkunft und Beschaffenheit der Fundstücke. „Für mich ist es wichtig, dass sich Besucher Zeit nehmen, um in die Materie einzutauchen. Denn erst durch Wissen wird das Leben spannend.“
Kontakt:
Klammstraße 44
6250 Kundl
+43 676 6348502
design@steinzeit-sandbichler.at
www.steinzeit-sandbichler.at