Historischer Kornspeicher übersiedelt ins Museum Tiroler Bauernhöfe
Wie ein riesiges Puzzle wurde im Sommer 2019 ein Denkmalgeschützter Getreidespeicher aus dem Wipptal im Kramsacher Freilichtgelände zusammengesetzt.
„Seit einem Jahr laufen die Vorbereitungen dafür“, erzählt Thomas Bertagnolli
Das Museum Tiroler Bauernhöfe wird um ein historisches Gebäude erweitert. Ein Kornspeicher aus dem Wipptal hat seine neue Heimat im Museum gefunden und wird derzeit detailgetreu im Gelände wiederaufgebaut. „Seit einem Jahr laufen die Gespräche und die Vorbereitungen dafür“, erzählt Thomas Bertagnolli, der wissenschaftliche Leiter des Museums.
Bei dem Objekt handelt es sich um einen Denkmalgeschützen Getreidespeicher aus dem 17. Jahrhundert. Bis vor kurzem stand der noch im Obernbergtal im Wipptal. „Es ist der älteste Kornspeicher aus diesem Gebiet“, so Bertagnolli. Das vier mal fünf Meter große Gebäude wird thematisch passend neben dem Wipptaler-Hof, nahe dem Eingang des Museums, platziert. Die so genannte „Translokation“, also die detailgetreue Übertragung des Gebäudes, ist eine Kunst für sich.
Die Zusammensetzung gleicht einem riesigen Puzzle
Minutiös und strikt nach Plan wird der Kornkasten zunächst in seine Einzelteile zerlegt. Vier Tage haben die beiden Museumsmitarbeiter Manfred Mayr und Martin Werlberger allein für den Abbau gebraucht. „Jedes Brett, jeder Nagel muss Nummeriert und beschriftet werden. Die Zusammensetzung im Stecksystem gleicht dann einem riesigen Puzzle“, erklärt Manfred Mayr. Der Kornkasten steht auf vier mächtigen Ecksteinen, die das Fundament bilden.
Insgesamt stehen 14 Höfe und 24 Nebengebäude im Freilichtmuseum
Seit über 30 Jahren arbeiten die beiden Zimmermänner als Experten für historische Hofübertragungen bereits zusammen. Für den Wiederaufbau brauchen die Männer übrigens nur einen Tag. „Dazu benötige ich keinen Bauplan, wir sind ein eingespieltes Team“, lacht Mayr. In weiterer Folge wird das Thema Getreide auf Schautafeln bei dem neuen Gebäude vermittelt. Insgesamt stehen damit 14 Höfe und 24 Nebengebäude im Freilichtmuseum. Neben dem Neuzugang im Museumsgelände findet sonntäglich wieder Handwerk im Museum statt.