Alpbacher Besonderheiten
Warum Alpbach anders ist
"Wieso haben hier alle Holzhäuser?", "Warum gibt es hier so viele Bauernhöfe?" und "Welche Sprache sprechen denn die Einheimischen hier?"
Das könnten nur einige der Fragen sein, die dur vielleicht stellst, wenn du durch das urige Bergdorf Alpbach in Tirol spazierst. Bald wirst du merken, hier treffen Tradition und Tiefsinn aufeinander, wie kaum anderswo. Wir beantworten dir all deine Fragen rund um das "schönste Dorf Österreichs".
Denn die wohl strengste Bauordnung im ganzen Land, die wunderschönen Erbhöfe, die Alpbacher Bauernmöbel und die kulinarischen Geheimnissen machen das Dorf zu etwas ganz Besonderem! Entdecke mit uns die Schätze Alpbachs!
Antworten auf deine Fragen
Lange Zeit galt Alpbach als sehr abgelegenes Bergdorf, das nur schwer vom Inntal aus zu erreichen war. Denn erst im Jahr 1926 wurde die erste Fahrstraße am Talboden Alpbachs erbaut.
Bis heute hat sich Alpbach daher das authentische Ortsbild mit seinen urigen Vollholzhäusern erhalten. In vielen Stuben der Häuser findet man die original Alpbacher Bauernmöbel und viele Bräuche blieben über die Jahrhunderte erhalten. Auch die Spuren von altem Handwerk zeichnen sich hier noch etwas deutlicher ab als anderswo. Diese Besonderheiten verdankt Alpbach mitunter der spät gebauten Straße ins Tal.
Alpbacher Baustil
Hier gehen wir nun dem Rätsel auf den Grund, warum die Häuser in Alpbach alle so ähnlich ausschauen.
Auf Initiative von Kommerzialrat Alfons Moser, Alpbacher Bürgermeister von 1945 bis 1979, beschloss der Gemeinderat im Jahre 1953 die örtliche Bauordnung und verordnete bei Neubauten die Anpassung an den hergebrachten Alpbacher Baustil. Das Merkmal dieser alpinen Architektur erkennst du sofort: Bei allen Häusern in Alpbach darf lediglich das Parterre aus Mauerwerk bestehen, ab dem 1. Stock müssen alle Häuser mit Holz verschlagen sein. Zudem gibt es eigene Vorschriften bezüglich Dachschräge, Dachplatten, Höhe der Gebäude, Fensterbreite, Holzfassade, Balkone uvm. Das Wohnen in Alpbach ist also ein ganz besonderes Privileg.
Im August 1983 wurde Alpbach in einem Fernsehwettbewerb des ORF aufgrund des einheitlichen Holzbaustils und des Blumenschmuckes zum „Schönstes Dorf Österreichs“ gewählt.
Die einzige Ausnahme bildet das Congress Centrum Alpbach - ein Meisterwerk an Design, Ambiente, Funktionalität und hochwertiger Konferenztechnologie. Im Sinn der Bewahrung des besonderen Alpbacher Ortsbildes wurde das Haus in den Berg gebettet und mit einem spiralförmig angeordneten Tageslichtkegel ausgestattet. Die Aussicht von der Terrasse auf das Dorf und die Umgebung ist einzigartig.
Traditionelle Höfe
Bauernhöfe
Über 100 bewirtschaftete Bauernhöfe gibt es in Alpbach, diese sind zum größten Teil noch originalgetreu erhalten sind. Die hohe Dichte an bewirtschafteten Höfen, macht auch das Flair von Alpbach aus. Das Leben mit den Einheimischen steht hier im Vordergrund.
Erbhöfe
In Alpbach gibt es über 20 Erbhöfe. Aber was macht einen Hof denn zu einem Erbhof, wirst du dich jetzt fragen. Die Bezeichnung Erbhof wird an Familien vergeben, die seit mehreren Generationen und mindestens 200 Jahre in direkter Linie im Besitz eines Hofes sind und diesen bewirtschaften. Sie haben somit das Recht die Ehrenbezeichnung Erbhof auf einer Tafel zu tragen.
Was das Alter der auf den Höfen sitzenden Familien betrifft, dürften die Alpbacher Erbhofbauern mit einer durchschnittlichen Besitzdauer von über 300 Jahren absoluter Spitzenreiter sein. Drei dieser Familien liegen sogar schon bei über 400 Jahre. Die jahrhundertelange Familientradition mit durchschnittlich 10 Generationen auf einem Erbhof setzt sich im hohen Alter der Bauwerke fort.
Gerade die in Alpbach schon früh einsetzende Verbindung zwischen Landwirtschaft und Tourismus scheint die beste Überlebensgarantie zu sein. Nur so ist erklärbar, dass alle Erbhöfe in Alpbach in den letzten 60 Jahren das allgemeine „Bauernsterben“ unbeschadet überstanden haben.
Du willst in einem originalen Alpbacher Erbhof speisen?
Dann empfehlen wir dir den Alpengasthof Roßmoos, ein Tiroler Wirtshaus auf 1.130 Meter gelegen.
Alpbacher Dialekt
Sprachlich müssen die meisten Touristen bei ihrem ersten Besuch in Alpbach wahrscheinlich ganz genau hinhören. Dort trifft man nämlich auf Wörter, die man sonst fast nirgendswo hört. Auch der Dialekt im Alpbachtal ist ein besonderer und unterscheidet sich deutlich von den restlichen Tirolern.
Der Alpbacher Dialekt klingt weich und ist zugleich konservativ. Im Laufe der Zeit hat sich der Dialekt im Alpbachtal kaum verändert. Die Alpbacher selber, bezeichnen sich übrigens als „Åibeckarinna“ bzw. „Åibecka“. Wer also „Alpbacher“ sagt, kann demnach kein echter Alpbacher sein.
Mehr Dialekt Know-How der „Åibecka:rinna“Bauernmöbel & Tracht
Alpbacher Möbel
Diese Möbel sind eine Besonderheit, die schon sehr früh zu einem begehrten Sammelobjekt wurden. Nicht nur in Museen, sondern auch in Privathaushalten in ganz Tirol und in Bayern findet man Alpbacher Möbel. In Alpbach haben sich eine Reihe von hervorragenden Truhen und Kästen erhalten.
Neben der handwerklichen Qualität zeichnen die Möbel vor allem ihre Bemalung aus.
Die Alpbacher Möbel werden bei uns immer wieder mit der Alpbacher Familie Bletzacher in Verbindung gebracht, die sich über Generationen (seit 1716) der Möbelherstellung widmete. Die Familie galt lange Zeit als einziger Handwerksbetrieb, der eine Gewerbeberechtigung besaß. Neben den Bletzachers finden sich in den Alpbacher Sterbebüchern eine ganze Reihe von Personen, die ebenfalls als faber lignarius (frei: Handwerker, Zimmermann) bezeichnet wurden.
Du willst die Möbel live sein? Dann schau am besten beim Alpbacher Bergbauernmuseum oder beim Museum Tiroler Bauernhöfe vorbei.
Alpbacher Tracht
Bei feierlichen Anlässen führen die Alpbacher:innen traditionell ihre Tracht aus. Beim Festtagsgewand der Frauen stehen die Farben blau, schwarz und grün im Vordergrund. Wer sich für das Tragen einer Tracht entscheidet, der möchte modisch seine Verbundenheit mit der Gegend, in der er wohnt, zum Ausdruck bringen. Natürlich hat jede Talschaft seine eigene Tracht. Jene der Alpbacherinnen ist beispielsweise für ihr rot-weißes Blumenmuster am Rückenteil bekannt.
Mehr über die Alpbacher FesttagsgewänderKulinarische Schmankerl
Am Zottahof oberhalb von Alpbach wird das Kaiserschmarrn Rezept wie einen Schatz gehütet: Das Rezept für den herrlich fluffigen Kaiserschmarren wissen nur eingeweihte Familienmitglieder. Das flaumige Gericht wird nicht wie üblich in kleinen Stücken kredenzt, sondern im Ganzen. Als Riesenomelette kommt der luftig-leckere Schmarren auf den Teller. Dazu gibt es Preiselbeeren.
Eine weitere Besonderheit des Hauses ist die Löffelmilch. Auch dieses Rezept ist „top secret“. Man weiß nur so viel: Milch vom eigenen Hof, Zucker, ein Schuss Rum und Wein machen lustig. Damit man sich Zeit für den Genuss nimmt, wird das Getränk gelöffelt.
Regionale Schmankerl kannst du auch bei vielen Veranstaltungen und Festen im Alpbachtal verkosten, zum Beispiel beim Almabtrieb in Reith i. A. oder bei den Alpbachtaler Strawanzer Nächten.
Wusstest du, dass das Element Wasser in Alpbach eine wichtige Rolle spielt? Alpbach wurde aufgrund seiner hervorragenden Wasserqualität vom Forschungszentrum Seibersdorf zur ersten „Kristallgemeinde Österreich“ ausgezeichnet. Aus dem Kristallwasser braut Jos Moser in seiner Ein-Mann-Brauerei in Alpbach nämlich das Alpbacher Kristallbier. Dieses solltest du dir in deinem Alpbachtal Urlaub nicht entgehen lassen.
Regionale Köstlichkeiten & Rezepte